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Quantz: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen

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und eine Musik zu beurtheilen sey.

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  telsten Tuttisätze müssen kurz gefasset seyn. 6) Die Abwechselungen der
concertirenden Instrumente müssen dergestalt eingetheilet seyn, daß nicht
eines zu viel, und das andere zu wenig gehöret werde. 7) Dann und
wann muß nach einem Trio, ein kurzes Solo, von einem und dem andern
Instrumente, mit eingeflochten werden. 8) Vor dem Schlusse müssen die
Instrumente eine kurze Wiederholung dessen, so sie Anfangs gehabt ha-
ben, machen, und das letzte Tutti muß 9) mit den erhabensten und
prächtigsten Gedanken aus dem ersten Ritornell, sich endigen. Ein sol-
ches Concert erfodert ein zahlreiches Accompagnement, einen großen
Ort, eine ernsthafte Ausführung, und eine mäßige Geschwindigkeit.

32. §.

  Der Concerte mit einem concertirenden Instrumente, oder der
sogenannten Kammerconcerte, giebt es gleichfalls zwo Gattungen.
Einige verlangen, so wie das Concerto grosso, ein starkes, die andern
aber ein schwaches Accompagnement. Wird solches nicht beobachtet, so
thut weder eins noch das andere seine gehörige Wirkung. Aus dem ersten
Ritornell kann man abnehmen, von was für einer Gattung das Concert
sey. Alles was ernsthaft, prächtig, und mehr harmonisch als melodisch
gesetzet, auch mit vielem Unison untermischet ist; wobey die Harmonie
sich nicht zu Achttheilen oder Viertheilen, sondern zu halben oder ganzen
Tacten verändert; dessen Accompagnement muß stark besetzet werden.
Was aber aus einer flüchtigen, scherzhaften, lustigen oder singenden
Melodie besteht, und geschwinde Veränderungen der Harmonie machet;
thut mit einem schwach besetzeten Accompagnement bessere Wirkung, als
mit einem starken.

33. §.

  Ein ernsthaftes, oder für das Große gesetzetes einfaches
Concert
verlanget im ersten Satze: 1) ein prächtiges und mit al-
len Stimmen wohl ausgearbeitetes Ritornell; 2) einen gefälligen und
begreiflichen Gesang; 3) richtige Imitationen. 4) Die besten Gedan-
ken des Ritornells können zergliedert, und unter oder zwischen die Solo
vermischet werden. 5) die Grundstimme muß wohlklingend, und baß-
mäßig seyn. 6) Man mache nicht mehr Mittelstimmen, als es die
Hauptstimme erlaubet: denn es thut oftmals bessere Wirkung, wenn
man die Hauptstimmen verdoppelt; als wenn man die Mittelstimmen
hinein zwingt. 7) Die Bewegungen der Grundstimme und der Mittel-
stimmen dürfen die Hauptstimme, weder an ihrer Lebhaftigkeit verhindern,
noch

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