Quantz: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen
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Das XVIII. Hauptstück. Wie ein Musikus |
gleich auch ihren Theil, und ist damit verbunden. Beyde Arten aber
sind nicht nur überhaupt, in ihren Absichten, und folglich auch in ihrer Einrichtung, gar sehr von einander unterschieden: sondern auch jede Un- tereintheilung derselben, hat wieder ihre besondern Gesetze, und erfodert ihre besondere Schreibart. Die Vocalmusik ist entweder der Kirche, oder dem Theater, oder der Kammer gewidmet. Die Instrumentalmu- sik findet an allen diesen drey Orten auch ihren Platz. |
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19. §. |
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Die Kirchenmusik muß man auf zweyerley Art betrachten, näm-
lich: als die römischkatholische, und als die protestantische. In der römischen Kirche kommen vor: die Messe, die Vesperpsal- men, das Te Deum laudamus, die Bußpsalmen, die Re- quiem oder Seelenmessen, einige Hymni, die Mote- ten (*), die Oratoria, Concerte, Sinfonien, Pastoralen, u. d. m. Jedes von diesen Stücken hat wieder seine besondern Theile in sich, und muß nach seinem Entzwecke, und nach seinen Worten, eingerich- tet seyn: damit nicht ein Requiem oder Miserere einem Te Deum, oder einer Auferstehungsmusik, oder in der Messe das Kyrie dem Gloria, oder ein Motet einer lustigen Opernarie, ähnlich sey. Ein Orato- rium, oder eine dramatisch abgehandelte geistliche Geschichte, unterschei- det sich nur mehrentheils durch den Inhalt, und einigermaßen durch das Recitativ, von einer theatralischen Musik. Ueberhaupt aber wird in der Kirchenmusik der Katholischen mehr Lebhaftigkeit anzubringen erlaubet, als in der Protestanten ihrer. Doch sind die Ausschweifungen, die zuweilen hierbey begangen werden, vielleicht niemanden als den Com- ponisten beyzumessen. (*) Die Moteten von der alten Art, welche aus vielstimmig, und ohne Instrumen- te, im Capellstyl, gesetzeten biblischen Sprüchen, bey denen zuweilen der Can- tus firmus eines Choralgesanges mit eingeflochten ist, bestehen, sind in der rö- mischkatholischen Kirche wenig, oder gar nicht mehr gebräuchlich. Die Fran- zosen nennen alle ihre Kirchenstücke, ohne Unterschied: des Motets. Von bey- den Arten ist hier die Rede nicht. In Italien benennet man, heutiges Tages, eine lateinische geistliche Solocantate, welche aus zwoen Arien und zweyen Reci- tativen besteht, und sich mit einem Halleluja schließt, und welche unter der Messe, nach dem Credo, gemeiniglich von einem der besten Sänger gesungen wird, mit diesem Namen. Diese verstehe ich hier. |
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20. §. Bey |
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