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Quantz: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen

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Vorrede.
  noch bey der Musik im Schwange gehenden Fehler zu ver-
bessern, und dem Plane den ich mir vorgesetzet, nämlich
verschiedene, zur Beförderung des guten Geschmackes in
der praktischen Musik dienliche Anmerkungen, nach Befinden,
mit einzustreuen, zu gute halten.

Zuweilen scheine ich etwas dictatorisch zu sprechen,
und meine Sätze, ohne Anführung weiterer Beweise, durch
ein bloßes: man muß zu befestigen. Man beliebe hierbey
zu bedenken, daß es theils zu weitläuftig, theils auch nicht
allezeit möglich seyn würde, in Sachen, die größten Theils
auf den Geschmack ankommen, demonstrative Beweise zu
führen. Wer meinem Geschmacke, den ich doch durch lan-
ge Erfahrung und Nachsinnen zu läutern eifrig bemühet ge-
wesen bin, nicht trauen will; dem steht frey, das Gegen-
theil von dem was ich lehre zu versuchen, und sich alsdenn
das zu erwählen, was ihm das beste zu seyn scheint.

Doch will ich mich auch eben nicht ganz für untrüglich
halten. Wird mich jemand mit Vernunft und Bescheiden-
heit eines andern überführen; so werde ich der erste seyn,
der ihm Beyfall giebt, und seine Sätze annimmt. Ich
werde deswegen nicht nachlassen, den Materien, die
ich abgehandelt habe, selbst immer weiter nachzudenken;
und was ich noch zuzusetzen finden möchte, kann vielleicht
mit der Zeit, in besonders gedruckten Beyträgen, an das
Licht treten. Alsdenn will ich zugleich die Anmerkungen
guter Freunde, die ich mir hiermit ausbitte, wenn ich sie
gegründet zu seyn befinde, entweder mir zu Nutzen machen,
oder beantworten. Wer sich aber nur mit unerheblichen
Kleinigkeiten aufhalten, oder nur aus Lust zu tadeln etwas
wider

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